Wie

… Hunde bei uns behandelt werden

Zugegeben: einige unserer Kunden beschweren sich, denn der Gassigang vorbei an unserer Praxis ist nicht mehr so einfach 😉
Viele Hunde zerren ihre Menschen förmlich in die Praxis – einfach, um uns als Freunde zu begrüßen – naja, und dann ist da noch unser ständig im Einsatz befindliches „Zwangsmittel“: die Leberwurstpaste. Diese Bestechungstaktik zahlt sich aus: Ein ängstlicher Hund wird alles daran setzen, seinen Schmerz zu verbergen.
Der Tierarzt bekommt erheblich mehr nützliche Information aus der Untersuchung des Patienten, wenn dieser sich nicht fürchtet.
Wir als Praxisteam sind mutig genug, zur Not auf dem Fußboden herumzurutschen und mit Mickymausstimme zu sprechen, wenn es denn zur Hundeentspannung beiträgt. Das tut unserer fachlichen Qualifikation keinerlei Abbruch.

… Katzen bei uns behandelt werden

Kalte, glatte Tische mit dem scharfen Geruch von Desinfektionsalkohol, lautes Gebahren und grobes Anfassen entsetzen eine Katze dermaßen, dass sie vernünftigerweise entweder den „Gegenangriff“ startet oder aber vor Schreck erstarrt – beides ist gleichermaßen hinderlich für eine aussagekräftige Untersuchung. Aufgabe des Praxisteams ist es unserer Überzeugung nach, der Katze nicht als Bedrohung zu erscheinen, sondern sie einfühlsam und respektvoll um „Kooperation“ zu ersuchen. So gehört sich das laut Katzenknigge und so werden Sie es bei uns erleben.

… Heimtiere bei uns behandelt werden

Kaninchen
Ihr stark ausgeprägter Fluchtreflex ist für Kaninchen ihre Lebensversicherung! Wir behandeln viele Kaninchen zur Sicherheit vor riskanten Fluchtversuchen ebenerdig auf rutschfester Unterlage. Ihr Kaninchen ist so cool, dass es beim Tierarzt „gähnt“?? Vorsicht! Was so aussieht ist in Wirklichkeit ein verzweifelter Kaninchenschrei außerhalb des für Menschen hörbaren Frequenzbereiches: ein vermeintlich gähnende Kaninchen ist in höchster Panik! Als Pflanzenfresser mit äußerst empfindlichem Magen-Darm-Trakt ist ein Kaninchen, das einen Tag lang nichts gefressen hat, ein echter Notfall! Zu Fütterung, Schutzimpfungen und Haltungsfragen geben wir gern Auskunft. Wir verstehen uns ebenso auf chirurgische Eingriffe bei diesen Patienten, die besondere Anforderungen an die Narkose stellen. Das Warmhalten dieser Patienten in der perioperativen Phase gehört bei uns ebenso zum Standard wie ein sorgsames Narkoseregime inklusive Infusion und die Fütterung des Patienten, sobald der Schluckreflex wieder einsetzt.

Meerschweinchen
Diese geselligen kleinen Nagetiere kommen am besten mit Partnertier zum Pfötchenhalten in die Praxis, dann fühlen sie sich erheblich wohler. Meerschweinchen gehören als Beutetiere zu den tapfersten Lebewesen überhaupt. Deshalb sollten Verhaltensveränderungen immer Anlass zur tierärztlichen Abklärung sein! Wir haben schon Schweinchen mit riesigen, scharfkantigen Steinen in der Harnblase operieren müssen, denen man fast nichts angemerkt hat – unsereins würde laut jammern und schreien – aber so ein Meerschweinchen zeigt sich unter Umständen lediglich etwas ungeselliger und zurückgezogen. Wir wissen um die Empfindlichkeit dieser Tiere sowohl hinsichtlich des Verdauungstraktes (ein Meerschwein, das einen Tag lang nichts futtert, ist ein Notfall!!) als auch in Bezug auf Narkose und Operationen. Auch für Meerschweinchen gilt: Das Warmhalten dieser Patienten in der perioperativen Phase gehört bei uns ebenso zum Standard wie ein sorgsames Narkoseregime inklusive Infusion und die Fütterung des Patienten, sobald der Schluck-reflex wieder einsetzt.

Frettchen
Mittlerweile hat sich gottseidank herumgesprochen, dass die Haltung von Frettchen in der Stadtwohnung nur in Ausnahmefällen deren Bedürfnissen gerecht wird. Wer diesen kleinen liebenswerten Räubern bieten kann, was sie brauchen, der findet bei uns kompetenten Rat zu Gesundheitsfragen, Schutzimpfungen (Katzenseuche, Staupe, Tollwut…) sowie hinsichtlich der Kastration von Rüden und Fähen.

… Operationen bei uns ablaufen

Hunde
werden in unserer Praxis im Beisein der Tierhalter sediert. Wir erläutern die einzelnen Schritte der Narkose, denn ein Tierhalter, der weiß, was wann wie geschieht, kann seinen Hund viel besser begleiten und unterstützen.
Es gilt: wie man einschläft, so wacht man auch auf – je weniger Stress, desto ruhiger die Aufwachphase. Ab dem Punkt, wo „die rosarote Brille“ sitzt und der Hundepatient entspannt ist, nehmen wir ihn in den für Tierhalter nicht zugänglichen Operationsbereich. Dort erfolgt die Vertiefung der Narkose zum operationsfähigen Zustand.
Nach dem Eingriff ist der Tierhalter in der Aufwachphase wieder dabei. Kein Hund wird bei uns alleine, in einem Käfig oder mit Halskragen wach. Der Hund ist warm eingemummelt und der Tierhalter hält ihn im Arm oder sitzt bei ihm. Sollte wirklich ein Halskragen unvermeidlich sein, so wird dieser erst angelegt, wenn der Hund wieder voll orientiert ist. Alles, was Angst und Unsicherheit verursacht, wird vermieden. Dieses Vorgehen kostet Zeit und Einfühlungsvermögen. Beides dürfen Hund und Halter bei uns erwarten. Das Legen eines Venenverweilkatheters („Braunüle“) sowie die Intubation gehören bei uns zum Standard. Wir arbeiten mit moderner Inhalationsnarkose unter Nutzung von Pulsoximetrie und EKG. Unser Narkosemanagement berücksichtigt sowohl den individuellen Patienten als auch den geplanten Eingriff. So werden wir bei einer Terrierhündin zur Kastration eine andere Narkoseart wählen als bei einem Bordercollie zum HD-Röntgen. Für die Terrierhündin wählen wir eine Variante, bei der wir eine längere Nachschlafphase beabsichtigen, denn nach einer Bauch-OP ist auch für einen Terrier eine mehrstündige Ruhephase sinnvoll. Diese kleinen Energiepakete würden sonst kurz nach OP-Ende schon wieder dem nächsten Ball hinterherjagen – und die ersten postoperativen Stunden sind für optimale Wundheilung essentiell. Der Bordercollie zum HD-Röntgen benötigt keine Schmerzausschaltung sondern nur Schlaf und Entspannung der Muskulatur (also nur zwei der drei Bestandteile einer Narkose). Darüber hinaus vertragen Collie-Rassen einige Medikamente nicht. Nach einer kurzen Sedierung zum Röntgen spricht nichts dagegen, dass der Patient sofort wieder munter und voll bewegungsfähig ist. Wir wählen also immer die beste Variante für den individuellen Fall.

Katzen
die bei uns operiert werden, bekommen Gelegenheit, die Umgebung einschließlich der Geräusche zuvor in Ruhe und bei ungetrübtem Bewusstsein kennenzulernen. Zu diesem Zweck nehmen wir Katzen schon ein paar Stunden vor der eigentlichen Narkose bei uns auf. Was manchem Katzenhalter zunächst als nicht im Sinne der Katze erscheint, hat viele sehr gute Gründe.
Erstens: nach dem Transportstress sind Katzen meist so aufgeregt, dass die Narkose schlecht anschlägt – man benötigt also erheblich mehr Narkosemittel, als wenn sich die Katze schon etwas eingewöhnen konnte.
Zweitens: das Beisein der Katzenhalter in einem Moment wie dem Einschlafen ist eher hinderlich. Katzen ziehen sich lieber zurück, wenn ihnen etwas nicht geheuer ist und machen im Zweifelsfall ihren Menschen noch verantwortlich für das, was passiert.
Drittens: Die Boxen, in denen unsere Katzenpatienten aufwachen, müssen verschiedene Eigenschaften aufweisen: Absolut verletzungs- und ausbruchssicher, stabil und gut zu desinfizieren. Unsere Edelstahlboxen erfüllen diese Kriterien, haben aber einen ungewohnten Klang. Es ist beruhigend für die Katze, wenn sie weiß, wie sich Bewegung in der Box anfühlt und klingt, denn ihre ersten Schritte beim Aufwachen werden etwas wackelig sein – da braucht sie nicht noch mehr Irritierendes. Dass die Box rutschfest und mit Kuscheltuch sowie gern z.B. einem getragenen T-Shirt vom Lieblingsmenschen ausgelegt wird, ist selbstverständlich für uns. Sobald ein Katzenpatient das Köpfchen heben kann, erfolgt in aller Regel die Benachrichtigung des Tierhalters per sms oder WhatsApp – wir sind ja nicht nur Tierärzte sondern auch selbst Tierhalter und wissen also, dass man doch sehr froh ist, schnellstmöglich ein Lebenszeichen vom kleinen Familienmitglied zu erhalten.